NFDI4Objects Community Meeting 2025
30.09. bis 02.10.2025 im Deutschen Bergbau-Museum Bochum

Foto: Hauke Dressler/ Deutsches Bergbau-Museum Bochum
Vom 30.09. bis 02.10.2025 findet im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum das dritte Community Meeting von NFDI4Objects statt. Das Treffen wird Gelegenheit dazu bieten, sich zum Fortschritt und den Herausforderungen im Konsortium auszutauschen und mit Mitgliedern aus der Community zu vernetzen.
Rückblick zum Community Meeting

Gruppenbild vor dem Deutschen Bergbaumuseum © Fliegender Fotograf 01.10.2025
So war das 3. Community Meeting von NFDI4Objects in Bochum:
Das 3. Community Meeting von NFDI4Objects fand dieses Jahr vom 30. September bis zum 2. Oktober im Deutschen Bergbau-Museum in Bochum mit insgesamt 122 Teilnehmenden statt. Die dreitägige Konferenz hat sich auch dieses Jahr als Ort der Kommunikation, Strategieplanung und FAIRifizierung objektbezogener Daten im Bereich des Forschungsdatenmanagements (FDM) bewährt. Insbesondere Herausforderungen und Fortschritte des Konsortiums wurden dieses Jahr diskutiert.

Anmeldung © 30.09.2025 Anja Gerber
Tag 1, Dienstag 30.09.2025
Nach der Anmeldung im “Schwarzen Diamanten”, einem Anbau des Deutschen Bergbau-Museums, konnten die Teilnehmenden der Konferenz an den ersten Workshops teilnehmen. Insgesamt sieben Workshops zu verschiedenen Themenbereichen des Konsortiums wurden im Deutschen Bergbau-Museum, im Haus der Archäologie der Ruhr-Universität Bochum sowie in den Räumen der Technischen Hochschule Georg Agricola besucht.
Workshop 1 - Was kann ein Knowledge Graph? Datenvalidierung,-anreicherung, -import und -analyse, Anwendung
Workshop 1 beschäftigte sich mit dem von NFDI4Objects entwickelten Knowledge Graphen und einem “Hands-On” zu seiner Nutzung. Fabian Fricke vom Deutschen Archäologischen Institut, Florian Thiery vom LEIZA sowie Josef Heers, Gerald Steilen und Jakob Voß von der Verbundzentrale des GBV erklärten anhand der Collections Samian Research Base und Linked Open Ogham die Funktionsweise des Knowledge Graphen. Dazu gehört unter anderem das Vorbereiten von Daten um diese hochladen zu können. Mit R und Python lassen sich anschließend statistische Auswertungen großen Datenmengen durchführen, die manuell nicht mehr handhabbar wären. Institutionen haben zudem die Möglichkeit, eigene Sammlungen in den Graphen einzuspeisen, um diese dann für Forschungsfragen und -kontexte zu nutzen. Da die Teilnehmendenzahl begenzt war und bereits im ersten Slot großes Interesse bestand, konnte am Donnerstag, den 2. Oktober, ein zweiter Workshop zum Thema Knowledge Graph stattfinden.

Workshop Knowledge Graph © Fliegender Fotograf 30.09.2025
Workshop 2 - GIS-zentrierte Workflows in der archäologischen (Ausgrabungs-)Praxis: Von der Messdatei zu standardisierten Geofachdaten und qualifizierten Gesamtplänen mit QGIS & SurveyDataProcessor/Survey2GIS
In der Praxis archäologischer Ausgrabungen spielen Geographische Informationsysteme eine zentrale Rolle in der Dokumentation und Auswertung von Funden und Befunden. Das am Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart entwickelte QGIS-PlugIn SurveyDataProcessor ermöglicht es aus in der Dokumentation gewonnenen Vermessungsdaten, saubere Geometrien in QGIS anzulegen. Anhand von Beispieldaten konnten die Teilnehmenden grundlegende Funktionen des QGIS-PlugIns testen. Die verschiedenen Workflows wurden erläutert von Jonas Abele und Julian Holländer vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg.

GIS - Workshop © Fliegender Fotograf 30.09.2025
Workshop 3 - Wie kann ich meine Forschungsdaten richtig managen? Training für Studierende, Promovierende und andere Interessierte
Wie bereits letztes Jahr präsentierte Kai-Christian Bruhn gemeinsam mit Donata Gerhards, Lennart Linde und Sandra Schroer-Spang von der Hochschule Mainz das FDM-Trainingsangebot für Promovierende und Studierende. Es wurden Grundlagen zum Umgang mit Forschungsdaten vermittelt, um die Teilnehmenden für ihre eigenen (Abschluss)-Projekte vorzubereiten oder auch konkrete Fragestellungen zu klären. Da bereits letztes Jahr das Trainingsangebot sehr positiv wahrgenommen wurde, konnte auch dieses Jahr der entsprechende Workshop Zeit und Raum finden. Die Grundlagen des Forschungsdatenmanagements wurden durch lebhafte Diskussionen und Gespräche vermittelt werden.

Teilnehmende beim FDM - Training © Fliegender Fotograf 30.09.2025
Workshop 4 - Wie dokumentiere ich meine Grabung mit Photogrammetrie?
Die Nahbereichsphotogrammetrie hat sich in der Archäologie zu einer unverzichtbaren Methode entwickelt, um Befunde und Funde metrisch genau, detailgetreu und dreidimensional zu dokumentieren. Der Workshop, durchgeführt von Matthias Lang von der Universität Bonn richtete sich an Teilnehmende ohne Vorkenntnisse und vermittelte die grundlegenden Arbeitsschritte der Photogrammetrie. Neben technischen Aspekten wie Kameraführung, Beleuchtung und Bildüberlappung wurden methodische Fragen zur Datenqualität, Maßstabsgenauigkeit, Dokumentationsstandards und Langzeitarchivierung behandelt.

Photogrammetrie Workshop © Fliegender Fotograf 30.09.2025
Workshop 5 - Von der Grabung bis zur Langzeitarchivierung: Eine Hands-on Einführung in die digitale Dokumentation archäologischer Feldforschung mit iDAI.field
In diesem Hands-On-Workshop, geleitet von Fabian Riebschläger vom Deutschen Archäologischen Institut wurden die Grundlagen der nachnutzbaren Felddokumentation in Field Desktop (iDAI.field) vermittelt. Konfigurationsanpassungen und Übersetzungen, Dateneingabe, Bildverwaltung, Geodatenmanagement, Import und Export von Daten und die Synchronisation per lokalem Netzwerk und dem Internet gehören zum Funktionsumfang und den Konfigurationsmöglichkeiten von IDAI.field.

iDAI.field Workshop © Fliegender Fotograf 30.09.2025
Workshop 6 - Mach Deine Daten fit für die Nachnutzung: Langzeitarchivierung praxisnah & pragmatisch
Juliane Watson vom Deutschen Archäologischen Institut erklärte im Workshop Langzeitarchivierung wichtige Aspekte, die bei der Langzeitarchivierung eigener Forschungsdaten zu beachten sind. Es wurden konkrete Strategien für verschiedene Datentypen und deren Umsetzung vorgestellt. Auch die Beratungsstunde LZA, die einmal im Monat stattfindet, kann im Nachgang zu spezifischeren Fragen der Teilnehmenden genutzt werden.

Aufgabenbearbeitung Workshop Langzeitarchivierung © Fliegender Fotograf 30.09.2025
Icebreaker
Nach den Workshops fand der Icebreaker im “Schwarzen Diamanten” statt, und bot erste Gelegenheitzum Networking. Eine entspannte Atmosphäre und anregende Diskussionen sorgten für einen angenehmen Ausklang des ersten Konferenztages.

Icebreaker © Collage Fliegender Fotograf 30.09.2025
Tag 2 - Mittwoch, 01.10.2025
Der zweite Konferenztag begann mit einer Begrüßung durch die wissenschaftliche Direktion des Deutschen Bergbau-Museums, Prof. Dr. Sundhild Kleingärtner.

Prof. Dr. Sundhild Kleingärtner © Fliegender Fotograf 01.10.2025
Im Videoformat konnten die Teilnehmenden von Ina Brandes, der Landesministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, herzliche Grußworte zur Eröffnung der Veranstaltung empfangen.

Videobotschaft durch Ina Brandes (MdL) © Fliegender Fotograf 01.10.2025
Danach begann Philipp von Rummel vom Deutschen Archäologischen Institut und Sprecher des Konsortiums mit einem Rückblick auf die erste Förderphase. Dabei wurden sowohl Herausforderungen als auch Errungenschaften präsentiert.

Der Sprecher des Konsortiums Philipp von Rummel © Fliegender Fotograf 01.10.2025
Nach einer erfrischenden Kaffeepause fanden die Ignite Talks statt. Daten-(Horror-)Geschichten wurden auf unterhaltsame Weise von Fabian Fricke und Lennart Linde sowie von Stefan Buddenbohm vom Konsortium Text+, Anja Gerber von der Klassik Stiftung Weimar und Lasse Mempel-Länger vom LEIZA präsentiert. Die Ignite Talks regten intensiven Diskussionen mit dem Publikum an.

Ignite Talks © Collage Fliegender Fotograf 01.10.2025
Philipp von Rummel eröffnete den Programmpunkt “NFDI4Objects heute: Unsere Dienste im Praxiseinsatz” und stellte Dienste und Success Stories von NFDI4Objects vor. Survey2GIS, die BCDH Toolbox Metashape, das Fund-Logbuch, gemeinsame Metadatenstandards im Verlustfall, Poseidon, der NFDI4Objects Commons Incubator, der Knowledge Graph und weitere - alle Dienste, die bis jetzt von NFDI4Objects entwickelt wurden, konnten mit ihrer Funktionsweise präsentiert werden.

Auditorium © Collage Fliegender Fotograf 01.10.2025
Nach einer weiteren kurzen Pause und intensivem Austausch konnte der Market Place beginnen. Insgesamt 38 Poster wurden hierfür eingereicht, die am selben Ort wie der Icebreaker stattfand. Mehrere Poster aus den eigenen Reihen, auch zur Präsentation der entwickelten Dienste waren mit Postern des Konsortiums Text+, dem Datenkompetenzzentrum SoDA oder HERMES zu sehen. Anregende Gespräche entwickelten sich im Laufe der Session.

Postersession © Gerda Grimm 01.10.2025
Als letzter fester Programmpunkt fand die Fishbowl-Diskussion statt. Kai-Christian Bruhn sowie Alexandra Busch vom LEIZA, Christin Keller vom Deutschen Archäologischen Institut und Holger Simon vom Deutschen Bergbau-Museum stellten sich den Fragen und Diskussionspunkten des Publikums, unterstützt von Philipp von Rummel, Gerald Steilen, Florian Thiery, Stephan Schiffels vom Max Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Bernhard Weisser von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Karsten Lambers von der Universität Augsburg. Fragen, die bereits im Laufe des Tages aufgekommen waren und immer wieder für Gesprächssstoff sorgten, konnten hier diskutiert werden.

Fishbowl-Diskussion © Fliegender Fotograf 01.10.2025
Der zweite Konferenztag klang mit einem gemeinsamen Essen im Restaurant “Kumpels” im Deutschen Bergbau-Museum, Getränken und weiteren tollen persönlichen Gesprächen aus.

Ausklingen des Abends im Restaurant Kumpels © Fliegender Fotograf 01.10.2025
Tag 3 - Donnerstag 02.10.2025
Der dritte und letzte Konferenztag begann mit der General Assembly. Gegen 9 Uhr versammelten sich die Vertretenden der Mitgliedseinrichtungen des Konsortiums um über verschiedene Themen, wie die Planung für das Projektjahr 2025/26 abzustimmen.

Christin Keller, Geschäftsführung von NFDI4Objects leitet die General Assembly © Fliegender Fotograf 02.10.2025
Vormittags starteten weitere Workshops der verschiedenen Fachbereiche. Die Community Cluster und Temporary Working Groups bekamen ebenfalls die Möglichkeit, sich in den Räumlichkeiten des Bergbau-Museums und der Technischen Hochschule Georg Agricola persönlich zu treffen und zum gemeinsamen Arbeitsprogramm auszutauschen.
- Workshop - Knowledge Graph: Datenvalidierung,-anreicherung, -import und -analyse, Anwendung
- Workshop - Dienste für die Archäometrie und Geoarchäologie: Etablierung eines Community Clusters?
Open Forum - Community Cluster & Temporary Working Groups
- CC-Planung FDM-Beratung
- CC-Planung Qualifikation und Open Educational Resources (OER)
- CC Experimental Archaeology
- CC Provenance Research
- CC Protected Heritage Sites
- TWG Community Empfehlungen zur Langzeitarchivierung
- TWG Protected Heritage Sites - Bring your own Data - Event
- TWG 3D-Annotation von Meshes mit dem Web Annotation Data Model
Um 14 Uhr wurde die Konferenz mit einer Führung durch das Anschauungsbergwerk beendet. Unser Dank gilt dem Gastgeber, dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, sowie allen Mitwirkenden und Teilnehmenden, die zum Erfolg des Community Meetings beigetragen haben.
Registrierung
Über diesen Link haben Sie die Möglichkeit, sich für das Community Meeting kostenfrei zu registrieren. Die Anmeldefrist für das Community Meeting endet am 19.09.2025. Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Call for Papers, Posters und Registrierung von Treffen von TWGs und CCs
Für das Community Meeting können wieder Ignite Talks und Poster eingereicht werden. Auch wird es wieder die Möglichkeit zu Präsenztreffen für Community Cluster (CCs) und Temporary Working Groups (TWGs) geben. Einreichungen für Ignite Talks und Poster können bis zum 22. September über die Event-Webseite erfolgen. Präsenztreffen von CCs und TWGs können bis zum 21. September über die gleiche Seite angemeldet werden.
! Fristverlängerung für die Einreichung von Postern und Ignite Talks bis zum 22. September !
Call for Papers: Ignite Talks zum Thema “Daten(horror)geschichten”
Erzählen Sie Ihre Daten(horror)geschichte! Wir suchen packende Ignite Talks (5 Minuten, 20 Folien) über Ihre aufregendsten, schrecklichsten oder lustigsten Erlebnisse im Umgang mit Daten. Zeigen Sie uns Ihre Erkenntnisse, Fehler und die daraus gelernten Lektionen.
Was ist ein Ignite Talk?
Ein Ignite Talk ist ein schnelles und dynamisches Präsentationsformat, das darauf abzielt, die Aufmerksamkeit des Publikums in kurzer Zeit zu fesseln. Die wesentlichen Merkmale eines Ignite Talks sind:
- Zeitbeschränkung: Der Vortrag dauert exakt 5 Minuten.
- Folienwechsel: Es werden 20 Folien verwendet, die automatisch alle 15 Sekunden weitergeschaltet werden.
- Prägnanz: Aufgrund der strikten Zeit- und Folienvorgaben muss der Vortragende seine Inhalte präzise und fokussiert präsentieren.
- Unterhaltsamkeit: Ignite Talks sind oft unterhaltsam, anregend und auf den Punkt gebracht, um das Publikum schnell zu informieren und zu inspirieren. Diese Struktur zwingt die Redner*innen dazu, ihre Botschaft klar und prägnant zu formulieren, was die Vorträge oft besonders einprägsam macht. Ignite Talks eignen sich hervorragend für Konferenzen und Veranstaltungen, bei denen viele verschiedene Themen in kurzer Zeit behandelt werden sollen.
Einreichungsdetails:
- Länge des Abstracts: max. 500 Wörter
- Abgabefrist für Abstracts: 8. September 2025
- Benachrichtigung über Annahme: 15. September 2025
- Wer kann teilnehmen: Alle Fach-, NFDI- und FDM-Communities. Insbesondere Studierende, Promovierende, Early Career Researchers wie Post-Docs aber auch Forschende, Lehrende und Mitglieder unserer Task Areas, Community Cluster und Temporary Working Groups.
Call for Papers: Poster Session
Wir geben Ihnen Raum für Ihre Arbeiten zum Thema Umgang, Speicherung und Verwaltung objektbezogener Daten, Dienste und Services sowie zu Herausforderungen und Lösungen im Bereich des Forschungsdatenmanagements. Einreichungen können zu allen für das Konsortium relevanten Themen erfolgen. Mehr Infos zum Arbeitsprogramm von NFDI4Objects finden Sie auf unserer Website: https://www.nfdi4objects.net/
Einreichungsdetails:
- Länge des Abstracts: max. 500 Wörter
- Abgabefrist für Abstracts: 8. September 2025
- Benachrichtigung über Annahme: 15. September 2025
- Wer kann teilnehmen: Alle Fach-, NFDI- und FDM-Communities. Insbesondere Studierende, Promovierende, Early Career Researchers wie Post-Docs aber auch Forschende, Lehrende und Mitglieder unserer Task Areas, Community Cluster und Temporary Working Groups.
Registrierung von Treffen von Temporary Working Groups (TWGs) und Community Cluster (CCs)
Damit wir das Community Meeting bestmöglich planen können, bitten wir alle TWGs und CCs, die in Bochum ein in persona Treffen abhalten möchten, diesen Wunsch bis zum 21. September 2025 anzumelden.