Prototypische Modellierung eines Provenienzgazetteers zur FAIRen Bereitstellung in einer Wikibase
Zu den Provenienzdaten von Objekten in Museums- und Sammlungsdatenbanken gehören die Angaben zu Vorbesitzer*innen und Veräußernden. Bei diesen handelt es sich einerseits um Personen und andererseits um Körperschaften. Diese sind teilweise als Normdaten (VIAF, GND, Getty AAT etc.) in den Objektdatenbanken hinterlegt. Beispiele hierfür sind Dr. Philipp Lederer oder Felix Schlessinger. Einige davon sind jedoch nur in den jeweiligen Objektdatenbanken zu finden und es fehlt eine offene Bereitstellung dieser Identifier als URI (da z.B. nicht in der GND enthalten). Beispiele hierfür (nur verlinkt in das NDP) sind Zakaris Bezdikian oder die Körperschaft Ignaz Storek (Brünn). In den zugehörigen Normdatenthesauri sind die Ansetzungen von Personen und Körperschaften aber wiederum nicht mit den mit ihnen verbundenen Objekten verknüpft. Eine solche Verknüpfung der Personen- und Körperschaftsdaten mit den Objekten ist aber ein wichtiges Werkzeug der Provenienzforschung, da so ehemalige Sammlungen eines Vorbesitzers über heutige Institutionsgrenzen und verschiedene Sammelinteressen hinweg rekonstruiert werden können.
Ziel dieser TWG ist es, Personen und Körperschaften prototypisch in einer Wikibase-Instanz mit ihnen zugeschriebenen Objekten zu verknüpfen. Zudem sollen Informationen über Personen und Körperschaften, die über keinen externen Identifier verfügen, offen bereitgestellt werden. Die Ergebnisse sollen über ein automatisiertes Skript aus der Wikibase-Instanz abgefragt und in eine SKOS-Darstellung zur Integration des Provenienzgazetteers in DANTE werden. Dieser exemplarische Workflow soll so generisch in Whitepapern beschrieben werden, dass dieser auf andere Objektgruppen und Projekte übertragen werden kann.
Hierzu werden von verschiedenen Participants Daten zu Vorbesitzer*innen und Veräußernden insbesondere aus dem Zeitraum 1933 bis 1945 zur Verfügung gestellt. Diese sind besonders geeignet, da in vielen Sammlungen zu dieser Zeit eine breite Datenbasis zur Verfügung steht. Im Community Cluster Provenienzforschung wurde der Wunsch geäußert, auch Daten aus dem Bereich der kolonialen Kontexte miteinzubeziehen, so dass diese zunächst in der Wikibase einen zweiten thematischen Schwerpunkt setzen sollen. Zwischen diesen beiden Bereichen ist auch durchaus mit Überschneidungen zu rechnen.
Infos und Protokolle im OSF: https://osf.io/zms4b/