Historische Bauwerke sind hoch-komplexe dreidimensionale Objekte, die in aller Regel eine ebenso facettenreiche Objektbiographie aufweisen. Für die Dokumentation historischer Bauwerke hat die historische Bauforschung geeignete Formate und Qualitätsstandards, insbesondere für das analoge Arbeiten über Jahrzehnte hinweg etabliert. Ihre wirksame Übertragung in effiziente und die vielfältige Aussagekraft der Quellengattung berücksichtigende digitale Workflows, die fortlaufende, zugleich reflektierte Integration sich rasant entwickelnder technischer Dokumentations- und Analyseverfahren sowie die volle Nutzung der Potentiale von Datenverarbeitungstechnologien bilden immense Aufgaben für das Fach. Sie sichert aber seine Anschluss- und Zukunftsfähigkeit und eröffnet neue Forschungsfelder. Anders als bei deponier- bzw. musealisierbaren Artefakten befinden sich historische Bauwerke in aller Regel in fortlaufender Nutzung. Baudokumentationen und Analyseergebnisse der historischen Bauforschung bilden folglich nicht nur Primärdaten für kulturhistorische Einordnungen, sondern auch wesentliche Grundlagen für den Bauerhalt. Historische Bauforschung ist deshalb nicht allein in die rein akademische Forschung eingebunden, sondern auch wesentlich an aktiven Planungsprozessen beteiligt. Die beschriebenen Besonderheiten historischer Architektur als Objektgattung hinsichtlich ihrer Objektbiographie und entsprechender Forschungsdatenzyklen werden durch das Community Cluster Bauforschung an geeigneten Stellen im gesamten Arbeitsprogramm von NFDI4Objects eingebracht. Ziel ist zudem die enge Integration der Belange und Ergebnisse des Faches in verwandte Nachbardisziplinen mithilfe eines kollaborativen, vernetzten Forschungsdatenmanagements.