Call for Papers: Digitale Services in der Archäologie

Bis zum 30. Juni noch Papers und Poster für die Tagung der Altertumsverbände einreichen!

Die materielle Überlieferung stellt die zentrale Quelle für die wissenschaftliche und technische Arbeit in den Archäologien dar. Ihre wissenschaftliche, historische und kulturelle Bedeutung wird durch vielschichtige Analysen und Kontextualisierung heute in der Regel in digitalen Datenbeständen beschrieben. Ihre Vielfalt, ihre heterogenen Kontexte und die komplexen (Objekt-)Biographien stellen eine besondere Herausforderung für die integrierte digitale Forschung dar. Heute ist jede archäologische Arbeit von digitalen Datenbeständen und der Frage nach Forschungsdatenmanagementsystemen sowie grundlegenden Überlegungen zum digitalen Lebenszyklus begleitet. Damit sind zahlreiche Herausforderungen an Institutionen und Wissenschaft verbunden. Diese mittlerweile deutschlandweit und international etablierte Debatte prägt zunehmend auch die Arbeit der Hochschulen, der Denkmalpflege, der Grabungsfirmen wie auch der Museen und der Verbände. Der langfristigen und barrierefreien Bereitstellung und Nutzung von digitalen Datenbeständen in der Archäologie sowie die Entwicklung digitaler Services sollen im Rahmen des Plenums der diesjährigen Tagung der Altertumsverbände im Zentrum stehen. Die Fragen erscheinen zunächst einfach: Welche Veränderungen in der archäologischen Praxis werden notwendig, um die Potentiale einer integrierten digitalen Arbeitsweise zu nutzen? Welche Bedürfnisse haben Anwender:innen sowie Institutionen, kommerzielle Firmen und Projektentwickler:innen?

Folgende Themenfelder sollen durch Impulsreferate und Beiträge aus der Community vertieft werden.

Digitale Services in der Archäologie: Ziele, Nutzen und Umsetzung

  • Welcher Nutzen entsteht durch digitale Dienste für den Datenlebenszyklus in der Archäologie: Anwendungen zwischen Grabungsalltag, musealer Arbeit und wissenschaftlicher Arbeit.
  • Welche Dienste sollten für die Archäologien in Deutschland und darüber hinaus entwickelt werden, sind bereits vorhanden oder geplant?
  • Welche Rolle nehmen Archäolog:innen und weitere Akteur:innen (wie etwa auch Interessensvertretungen) in Forschungsdatenmanagement-Systemen und digitalen Services ein?
  • Welche Inhalte sollen zukünftig an welcher Stelle adressiert werden?
  • Speicherung und Langzeitnutzung digitaler Daten: Wohin mit meinen Daten?
  • Barrierefreiheit und Governance: OpenSource, OpenData, OpenAccess, OpenContent vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Vorgaben (DSGVO; UNESCO).
  • Professionalisierung und Qualifizierung: Anforderungen an Lehrinhalte und Organisation der archäologischen Arbeit.

Call for Participation

Für das Plenum zum Thema Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) am 9. Oktober 2024 auf der Tagung der Altertumsverbände (ausgerichtet vom Nordwestdeutschen Verband für Altertumsforschung mit dem Deutschen Bergbau-Museum in Bochum und dem Institut für Archäologische Wissenschaften vom 7. bis 11. Oktober 2024) freuen wir uns über Einsendungen von Papers oder Postern von Forschenden, Nachwuchswissenschaftler:innen und Studierenden, die sich mit den Herausforderungen des digitalen Datenmanagements in der Archäologie beschäftigen. Für Impulsreferate zu einzelnen Themen sollen 30 Minuten, für Einzelpaper 15 Minuten Vortragszeit und jeweils 10 Minuten Diskussionszeit umfassen, eine Keynote-Lecture wird das Plenum einleiten. Eine Publikation der Tagungsbeiträge als OpenAccess (Gold Standard) ist beabsichtigt.

Abstracts können bis zum 30. Juni 2024 über reform@ressourcencampus-bochum.de als Mitveranstalter (Ansprechpartnerin Frau Pia Weber, M.A.) der Tagung eingereicht werden. Sie sollten eine maximale Länge von 500 Wörtern haben. Bitte geben Sie an, ob Sie für einen Impulsvortrag, ein Paper oder eine Postersession zur Verfügung stehen würden. Einzeldienste sollten möglichst in der Postersession vorgestellt werden. Vielen Dank. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen! Das Plenum wird auf der Verbandstagung von einer Informationsveranstaltung des Konsortiums NFDI4Objects begleitet. NFDI4Objects ist ein multidisziplinäres Konsortium innerhalb der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Die Initiative richtet sich unter anderem an Archäolog:innen und Forschende, deren Arbeitsschwerpunkte auf dem materiellen Erbe von rund drei Millionen Jahren Menschheits- und Umweltgeschichte liegen und adressiert die Herausforderungen moderner Forschungsdateninfrastrukturen.

  • Thomas Stöllner, Deutsches Bergbaumuseum, Ruhr-Universität Bochum
  • Kai-Christian Bruhn, i3mainz, Hochschule Mainz
  • Christin Keller, Deutsches Archäologisches Institut
  • Philipp von Rummel, Deutsches Archäologisches Institut
  • Jan Sessing, Deutsches Bergbaumuseum Bochum
  • Frank Siegmund, Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V.

Mehr Informationen zur Tagung unter: https://va-bochum-2024.de/