am Donnerstag, den 23. Januar, ab 13.00 Uhr

Einladung zum Workshop

Im Workshop werden die folgenden Aspekte behandelt:

  • Spektrum der Lücken, Vagheiten, Unsicherheiten in Provenienzdaten
  • Bedarfe im Umgang mit und Empfehlungen zur Abbildung dieser
  • Möglichkeiten der Modellierung und Praxisbeispiele

Dazu wird es Impulsbeiträge von Sabine Lang, Franziska Lengauer, Sarah Wagner, Moritz Strickert und Werner Schweibenz geben.

Außerdem werden Mitarbeitende von NFDI4Objects Auskunft zur Modellierung von die Provenienz betreffenden Ereignissen in der sog. Objektbiographie geben sowie Mitglieder des Community Cluster Semantic Modelling and Linked Open Data bzw. der TWG Community-Standards for modelling fuzziness & wobbliness in research data using Semantic Web technologies and formalisms über Möglichkeiten und Grenzen der Darstellung berichten.

Es wird auch genügend Zeit für Austausch und Diskussion sowie Auskunft von Experten oder auch Spontanbeiträge geben.

Dieser (max. dreistündige) Workshop soll eine Einführung in das Thema bieten und auch die Bedarfe in der Community abfragen, um eventuell im nächsten Jahr einen thematisch ähnlichen/anschließenden Workshop zu veranstalten.

Einfach hier vorbeikommen: https://spk-berlin.webex.com/meet/a.berthold

Bericht aus dem Workshop

Am Nachmittag des 23. Januar fand der vom Community Cluster Digitale Provenienzforschung veranstaltete Online-Workshop Unsicherheiten und Vagheiten in Provenienzdaten und ihre Modellierung statt. Im Rahmen des Arbeitsprogramms von Trail 2.4 sollten verschiedene Aspekte des Themas in Impulsbeiträgen und einer breiten Diskussion beleuchtet werden.

Im Workshop wurde das Spektrum der Lücken, Vagheiten und Unsicherheiten in Provenienzdaten thematisiert. Außerdem wurden die Bedarfe im Umgang mit diesen und möglicherweise ableitbare Empfehlungen zur Abbildung behandelt. Auch Möglichkeiten der Modellierung und Praxisbeispiele kamen zur Sprache. 

In den Angaben zur Provenienz eines Objektes finden sich häufig unsichere, ungenaue oder auch unbekannte Angaben, die in den zugehörigen Daten abgebildet werden sollen. Diese Angaben sind häufig mit dem Ereignis des Besitzwechsels verbunden, dabei handelt es sich um die Namen beteiligter Akteur*innen z.B. in ihrer Rolle als Vorbesitzende oder Veräußernde, den Zeitpunkt des Besitzwechsels oder mit diesen zusammenhängende Aspekte.

Die Diskussion dieser Aspekte wurde flankiert von zahlreichen Impulsbeiträgen. Zunächst stellte Sarah Wagner von der FAU Erlangen und Mitarbeiterin in TA6 bei NFDI4Objects vor, wie in der sogenannten Objektbiographie von NFDI4Objects mit unsicheren und vagen Angaben in der Provenienz des Objekts umgegangen wird. Dabei ist der Fokus auf Informationsprovenienz und deren Abbildung über spezifische Merkmalszuweisungen zentral. Die Präsentation finden Sie hier: https://zenodo.org/records/14725827.

Im Folgenden näherte sich Sabine Lang, FAU Erlangen, dem Begriff der Lücke im Allgemeinen im Sinne einer Begriffsklärung und der Lücke in der Provenienzforschung im Besonderen in ihrer Eigenschaft als Informations- oder Wissenslücke und die graduelle Gliederung des Wissens/Nichtwissens. Eine genaue Analyse der Lücke und ihrer Ursachen ist unabdingbar, um diese modellieren zu können, so Lang. Einen interessanten Einblick in die praktische Arbeit und Anwendungspraxis gab Franziska Lengauer von der Staatsbibliothek Berlin. Mit ihren Kolleginnen Heike Pudel und Regine Dehnel stellte sie vor, wie unsichere Provenienzen im System K10plus und Provenienzwiki dokumentiert werden können. 

Moritz Strickert vom Fachinformationsdienst für Sozial- und Kulturanthropologie der Universitätsbibliothek der HU Berlin und Werner Schweibenz vom MuseumsInformationsSystem des Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg. berichteten über Ethnologische Thesaurusarbeit mit den GND-Ethnien und xTree.

Zum Abschluss des Workshops berichteten Florian Thiery und Karsten Tolle aus der Arbeit der NFDI4Objects TWG Community-Standards for modelling fuzziness & wobbliness in research data using Semantic Web technologies and formalisms innerhalb des Community Cluster Semantic Modelling and Linked Open Data und stellten eine Umfrage zur Bedarfserhebung der Abbildung von Unsicherheiten und Vagheiten in Objektdatenbanken vor.

Die Diskussionen und Ergebnisse des Workshop werden in ein Whitepaper des Trail 2.4 einfließen. Ein thematisch vertiefender Folgeworkshop ist für das nächste Jahr angedacht.