Thema Objektbiografie und Metadaten für digitale Editionen

Rückblick

Workshop zur Objektbiografie

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Klassik Stiftung Weimar waren mit einem Workshop zur Objektbiografie als Ansatz für integrative Datenmodellierung vertreten. Dabei wurden die Teilnehmenden zunächst in die Grundlagen der digitalen Objektdokumentation eingeführt, von Meta- und Normdaten sowie Terminologien über Minimaldatensatz-Empfehlung für Museen und Sammlungen der AG Minimaldatensatz, Metadatenstandards Dublin Core und LIDO bis hin zu Semantic Web Technologien und dem CIDOC CRM als ISO-zertifizierte Referenzontologie. Anschließend wurde der aktuelle Entwicklungsstand des Datenmodells der Objektbiografie, das auf dem CIDOC CRM basiert, sowie dessen Umsetzung und Anwendung in WissKI präsentiert. Dabei diente der sog. Behaim Globus im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg von 1492 als Beispiel, der als ältester heute noch erhaltener Erdglobus enzyklopädisches Weltwissen von unschätzbarem Wert enthält, eine reichhaltige Lebenswegeschichte aufweist und unlängst sogar zum UNESCO Weltdokumentenerbe erklärt wurde. Im Zuge der Datenmodellentwicklung diente er als wichtiger Use Case, auch um den Umgang mit Vagheiten und Unsicherheiten zu erproben oder verschiedenste Analysen und Forschungsprojekte abzubilden, denen er unterzogen wurde. Im zweiten Teil des Workshops wurde dann anhand von konkreten Fragestellungen und Beispielen der Teilnehmenden praxisnah die semantische Modellierung vermittelt, darunter jüdische Grabsteine und der Stein von Rosette. Die Folien des Workshops finden sich hier: https://zenodo.org/records/15126917.

Gemeinsamer Workshop der Konsortien NFDI4Memory, Text+ und NFDI4Objects

In einem gemeinsamen Workshop der Konsortien NFDI4Memory, NFDI4Objects und Text+ auf der DHd2025 wurde anhand konkreter Use Cases eine Einführung in das Thema Metadaten gegeben. Metadaten sind ein zentraler Baustein, um Datenpublikationen nachnutzbar anzubieten. Sie enthalten Informationen über Provenienz, Erfassung und Bearbeitung von Daten. So kann eine Informationsprovenienz sichergestellt werden. In Editionen gibt es bereits zahlreiche Metadaten in Registern und Apparaten, z. B. über Personen und Geografika, die in den Texten vorkommen.

Es wurde eine Einführung in die Standards DublinCore, TEI und LIDO vermittelt, die Bedeutung von Normdaten und kontrollierten Vokabularen geschärft und Minimaldatensatz-Empfehlung für Museen und Sammungen der AG Minimaldatensatz vorgestellt. Die Folien finden sich bei Zenodo: https://zenodo.org/records/15052040.

Ankündigung

Vom 3. bis 7. März findet die Jahrestagung Digital Humanities im deutschsprachigen Raum in Bielefeld statt. Unser Konsortium ist mit dem Workshop “Objektbiografie – Ein Ansatz für die integrative Datenmodellierung: Eigenschaften, Chancen und Anwendungsmöglichkeiten” vor Ort vertreten, der von Anja Gerber (Klassik Stiftung Weimar) sowie Sarah Wagner und Günther Görz (FAU Erlangen-Nürnberg) durchgeführt wird. Der Workshop findet am 4. März 2025 statt.

Es wird auch wieder einen Stand der geisteswissenschaftlichen Konsortien Humanities@NFDI geben, an dem die Kolleg:innen aus NFDI4Culture, NFDI4Memory, NFDI4Objects und Text+ Sie begrüßen.

Abbildung: Schematische Darstellung einer Objektbiografie, Sarah Wagner, CC BY 4.0